MIDARDI – für die bessere Versorgung diabetischer Füße
Mikrofluidisches Probenhandling und maßgeschneiderte Biotechnologie sind Schlüsseltechnologien für schnelle und verlässliche Pathogendetektion am Ort der Behandlung. Während für die Bestimmung einzelner Pathogene bereits Teststreifen-basierte Nachweissysteme verfügbar sind, ist diese Technologie für die Analyse komplexer Erregerpopulationen, wie beispielsweise Wundflüssigkeit, nicht geeignet. Im Projekt »Mikrofluidik-basierte Detektion von mikrobakteriologischen Stämmen und deren Antibiotika-Resistenzen in der Behandlung von Diabetes-Fuß-Geschwüren« (MIDARDI) arbeitet Fraunhofer ENAS mit einem Team deutscher (Fraunhofer IZI-BB, BiFlow Systems GmbH) und indischer (Manipal University, Achira Labs Ltd.) Experten zusammen. Ziel des Projektes ist ein Vorortnachweis von pathogenen Erregern in Wunden und die Bestimmung eventueller Antibiotikaresistenzen, um schnell eine gezielte Behandlung einleiten zu können. Das Fraunhofer ENAS hat sich im Projekt vor allem auf die Probenvorbereitung inklusive DNA-Amplifikation, DNA-Verdau und DNA-Hybridisierung konzentriert.
Der Hintergrund des Projektes ist die stetige Zunahme von Adipositas und Typ-2 Diabetes in Indien und Europa. Diese Erkrankungen gehen häufig mit Neuropathien und damit einer Reduktion des Gefühlssinns einher. Die Patienten bilden vor allem im Fußbereich häufig Wunden mit gestörter Wundheilung aus. Da die traditionellen Analysemethoden mehrere Tage benötigen, besteht ein starker Bedarf an einem Schnelltest zur Bestimmung der Leitkeime sowie deren Antibiotikaresistenz.
Das Konsortium wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF sowie dem Indo-Germanischen Zentrum für Wissenschaft und Technologie (IGSTC) gefördert (Förderkennzeichen: 01DQ15017A).