Fraunhofer-High-Tech-Arbeitswelt durch Künstleraugen betrachtet

Chemnitz /

Der Klub Solitaer lud im Labor 2025 Kunstschaffende und Forschende zu einer Zusammenarbeit ein. Das Fraunhofer-Institut für Elektronischen Nanosysteme ENAS zeigt nun in Chemnitz die dabei entstandenen digitalen Kunstobjekte.

Fraunhofer ENAS zeigt die Ausstellung des gemeinsamen  Projektes LABOR 2025 aktuell im Eingangsbereich des Institutsgebäudes auf dem Smart Systems Campus Chemnitz. Foto © Fraunhofer ENAS
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Fraunhofer ENAS zeigt die Ausstellung des gemeinsamen Projektes LABOR 2025 aktuell im Eingangsbereich des Institutsgebäudes auf dem Smart Systems Campus Chemnitz.

Im Labor 2025 kommen Hochtechnologieinstitute und Forschungseinrichtungen mit Künstler:innen zusammen, um im Spannungsfeld zwischen Kunst und Technologie zu experimentieren. Vor einem Jahr konzipierten Künstler:innen im Rahmen des Projektes mit drei Chemnitzer Forschungsinstituten – dem Sächsischen Textilforschungsinstitut, Fraunhofer IWU und Fraunhofer ENAS – gemeinsame Workshops. Kunststudierende und -absolventen erarbeiteten anschließend innerhalb der drei jeweils einwöchigen Workshops Prototypen und Videos, die sich mit intelligenten Materialien, Textildesign und Technologien der Mikroelektronik befassen. Die Arbeiten wurden 2021 in einer Ausstellung im Ars Electronica Center Linz vorstellten.
Nun zeigt das Fraunhofer ENAS in diesem Frühjahr Teile der Ausstellung auch in Chemnitz. Unter der Leitung des Medienkünstlers Fabricio Lamoncha trafen sich Wissenschaftler:innen des Fraunhofer ENAS und des Zentrums für Mikrotechnologien der TU Chemnitz mit Kunstschaffenden virtuell. Dabei führten Forschungsteams per Videostream durch einen Reinraum und durch ihre Labore, zeigten Arbeitsabläufe an Maschinen und erklärten technologische Prozesse der Mikroelektronik. Auf Basis der so gesammelten Eindrücke erarbeiteten die Künstler:innen Videos und digitale Exponate, die widerspiegeln, wie sie die Arbeitsumgebungen und Prozesse wahrgenommen haben und welche Eindrücke besonders verankert wurden.
Entstanden sind Videos, die in von Mensch und Computer nachgeahmte Laborräume hineinführen. Ein anderes Objekt zeigt die Dokumentation eines imaginären Prozesses anhand von Laborbüchern und einer nachgebildeten Software-Oberfläche zur Maschinensteuerung. Interaktiv wird es, wenn stark verkleinerte Videos, die Prozessabläufe zeigen, anhand eines Mikroskops vom Betrachter wieder sichtbar gemacht werden. Die manuellen Tätigkeiten beim Siebdruck von elektronischen Elementen inspirierten zu einem Video, bei dem blau behandschuhte Forscherhände die zentrale Rolle spielen.
Die Ausstellung wird aktuell bis April im Institutsgebäude des Fraunhofer ENAS und online auf der Institutswebseite unter www.enas.fraunhofer.de/LABOR2025 gezeigt.
Labor 2025 ist ein Pilotprojekt der FUNKEN Akademie des Klub Solitaer. Das Projekt wurde seitens des Kulturhauptstadtbüro Chemnitz 2025 gefördert und umgesetzt als Pilot Projekt im Rahmen des EU-geförderten Projekts InduCCI in Kooperation mit Kreatives Sachsen.

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