Am 22. Juni 2009 wurde nach eineinhalbjähriger Bauzeit das Gebäude der Fraunhofer-Einrichtung für elektronische Nanosysteme feierlich eröffnet.
Frau Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesforschungsministerin betonte in ihrer Ansprache: "Gerade in der Krise müssen wir Chancen von Schlüsseltechnologien erkennen und den Transfer der Forschungsergebnisse in neue Produkte und Dienstleistungen vorantreiben. Deshalb unterstützen wir als Bundesforschungsministerium den Elektronikstandort Sachsen. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist hier ein zentrales Scharnier zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und ein wertvoller und verlässlicher Partner in Innovationsnetzwerken und strategischen Allianzen.
Elektronische Nanosysteme - das Arbeitsfeld der ENAS - werden im Innovationsprozess der nächsten Jahre eine zentrale Rolle spielen. Hier in Chemnitz auf Spitzenforschung zu elektronischen Nanosystemen zu setzen, war eine richtige Entscheidung. Das Bundesforschungsministerium wird daher diese Entwicklung, gerade mit Blick auf zahlreiche Kooperationspartner aus der Wirtschaft, weiter unterstützen."
Der sächsische Ministerpräsident Herr Tillich dankte dem BMBF und der EU für die Unterstützung der sächsischen Anstrengungen in Forschung und Entwicklung: „Sachsen hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zum wichtigsten Standort der Halbleiterindustrie in Europa entwickelt. Die Forschungsinstitute der Fraunhofer-Gesellschaft haben daran eine große Aktie. Die Fraunhofer ENAS ist eine der treibenden Kräfte im Silicon Saxony. Wer beim Stichwort Silicon Saxony nur an Dresden denkt, liege aber falsch. Die ganze Region von Dresden über Freiberg bis Chemnitz ist Teil der Erfolgsgeschichte.“
Dr. Gossner, Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft, dankte dem Architekten und Bauleuten sowie im Namen der Fraunhofer-Gesellschaft insbesondere dem Freistaat Sachsen und dem BMBF für die unkomplizierte Finanzierung des Baus. „ Das Gebäude genüge hohen Ansprüchen an die Energieeffizienz. Es verfügt über eine innovative Fassade und ein energieeffizientes Gebäudekonzept. Über einen Erdwärmetauscher wird Luft vorgekühlt bzw. erwärmt. Brunnenwasser wird nicht nur zur Gebäudetemperierung eingesetzt, sondern auch zur Kühlung von Anlagen und als Rohwasser für Prozesse genutzt. Darüber hinaus sind hocheffiziente Wärmerückgewinnungssysteme in die Gebäudetechnik integriert.“
Prof. de Albuquerque, Head Micro- and Nanosystems at European Commission, betonte: „Während die Mikroelektronik durch die finanzielle und ökonomische Krise im Jahre 2008 hart getroffen wurde, gelang es einigen 'smart systems'-Unternehmen innerhalb der EU die Verkaufszahlen um mehr als 100% im gleichen Zeitraum zu erhöhen. 'Smart Systems' tragen zu einem enormen Mehrwert im Vergleich zu anderen Technologien und zum Wachstum von ganzen Industriesektoren bei. Strategische Investitionen in die Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet haben eine unmittelbare Auswirkung auf die Wettbewerbsfähigkeit und produzieren einen gesellschaftlichen Nutzen.“ Zu den Herausforderungen auf dem Weg zu den intelligenten System- Smart Systems gehören mittelfristig die Entwicklung von Nanosensoren sowie die Energie-Autonomie.
Diesen Anforderungen stellt sich die Fraunhofer ENAS, die in ihrem unmittelbaren Umfeld sowohl in der Universität Chemnitz aber auch den Unternehmen im Smart Systems Campus starke Partner hat. Auf diese enge Kooperation verwiesen insbesondere der Rektor der TU Chemnitz Prof. Matthes und die Oberbürgermeisterin der Stadt Frau Ludwig. Der Smart Systems Campus Chemnitz ist bereits heute weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.
Dr. Schymanietz, Senior Vice President EADS und EPoSS Vorsitzender, veranschaulichte insbesondere die internationale Kooperation im Bereich der intelligenten Systeme: „Gegenwärtig sind in der European Platform on Smart Systems EPoSS 70 der namhaftesten Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen aus 20 Staaten in Europa aktiv. Wir haben neben Industrieunternehmen wie Bosch, Siemens, Philips, EADS, Thales, Fiat, Infineon, NXP, etc. auch die führenden Forschungseinrichtungen der Fraunhofer Gesellschaft IMPS, IML, IZM und ENAS und Einrichtungen wie CEA LETI und QinetiQ dabei. Über die engagierte Mitwirkung Ihres Instituts, lieber Herr Prof. Geßner, freue ich mich ganz besonders – und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass Fraunhofer ENAS für die Entwicklung von Smart Systems eine der tragenden Säulen für die wissenschaftliche Exzellenz darstellt.“
Dr. Teepe, Director Management Enablement GLOBALFOUNDRIES Dresden, betonte in seinem Grußwort: „ Durch die Fraunhofer ENAS kann die exzellente Position Deutschlands in den Materialwissenschaften in einer geschlossenen Wirkungskette über Mikrosystemtechnik und Mikroelektronik zum Endprodukt geführt werden.“