Immer komplexere, globale Lieferketten für Nahrungsmittel erfordern ein hohes Vertrauen der Konsumenten in die Qualität und Sicherheit der Produkte. Betrugsfälle, wie vorsätzliche Falschetikettierung minderwertiger Produkte, oder auch die Verbreitung von Toxin-belasteten Lebensmitteln zeigen die Angreifbarkeit dieser. Obwohl Analyseverfahren für die meisten Qualitäts- und Sicherheitsparameter von Lebensmitteln zur Verfügung stehen, werden sie nicht standardmäßig eingesetzt, da sie umfangreiche Laborausrüstung und geschultes Personal benötigen. Im europäischen Projekt MOLOKO (Vertragsnummer 780839) wurde ein neuartiger plasmonischer Sensor samt Testsystem entwickelt, der eine schnelle Vorortanalyse von Qualitäts- und Sicherheitsparametern von Milch ermöglicht. Das Konsortium bestand aus Forschungsinstituten und Firmen, darunter Molkereien, aus insgesamt 7 europäischen Ländern.
Im Projekt entwickelte das Fraunhofer ENAS den mikrofluidischen Chip für den neuen plasmonischen Sensor. Für die Analyse wird automatisch eine Probe aus einer Milchleitung entnommen. Das Messystem führt dann automatisch den Antikörper-basierten Nachweis durch. Der integrierte Sensor bietet die Möglichkeit einer sechsfachen Multiplexanalytik inklusive Kalibrierung mit anschließender Regeneration der Sensoroberfläche. Neben den gewonnenen Informationen zur Milch an sich, erlauben die gemessenen Parameter auch Rückschlüsse auf die Gesundheit und Leistung jeder einzelnen Kuh. Langfristig können diese Daten auch für die Züchtung von Kühen mit bevorzugten Milchmerkmalen genutzt werden.
Weiterführende Informationen finden sich unter www.moloko-project.eu.