Künstlerischer Workshop der FUNKEN Akademie

Im März 2021 wurde das Labor 2025 als Pilotprojekt der FUNKEN Akademie realisiert. In der Funken Akademie des Klub Solitaer e. V. kommen Hochtechnologieinstitute und Forschungseinrichtungen mit Künstler:innen zusammen, um im Spannungsfeld zwischen Kunst und Technologie zu experimentieren. Künstler:innen konzipierten mit drei Chemnitzer Forschungsinstituten - dem Sächsischen Textilforschungsinstitut, Fraunhofer IWU und Fraunhofer ENAS - Workshops, in denen Studierende und Post-Graduates an der Prototypisierung von Ideen in den Bereichen AR, Smart Materials und Textildesign arbeiteten und anschließend ihre Resultate in einer Ausstellung im Ars Electronica Center Linz vorstellten.​

Das Labor 2025 wurde seitens des Kulturhauptstadtbüro Chemnitz 2025 gefördert und umgesetzt als Pilotprojekt im Rahmen des EU-geförderten Projekts InduCCI in Kooperation mit Kreatives Sachsen. 

​Die Ausstellung mit dem Titel »LABOR 2025 - ein künstlerischer Workshop mit dem Fraunhofer ENAS« basiert auf dem fünftägigen Workshop, der im März 2021 unter der Leitung des Medienkünstlers Fabricio Lamoncha mit Wissenschaftler:innen des Fraunhofer ENAS und des Zentrums für Mikrotechnologien der TU Chemnitz sowie den Kunstschaffenden virtuell stattfand. Dabei führten wir die Teilnehmenden per Videostream durch den Reinraum des Zentrums für Mikrotechnologien der TU Chemnitz und durch Fraunhofer-Labore aus den Bereichen Printed Functionalities, Packaging und Zuverlässigkeit. Auf Basis der so gesammelten Eindrücke erarbeiteten die Künstler:innen Videos und digitale Exponate, die widerspiegeln, wie sie die Arbeitsumgebungen und Prozesse an unserem Forschungsinstitut wahrgenommen haben und welche Eindrücke besonders verankert wurden.

Wir danken allen Teilnehmende des Workshops Kevin Blackistone (US), Indiara Di Benedetto (IT), Noor Stenfert Kroese (NL), Barbara Jazbec (SI), Tiio Suorsa (FI), Kristina Tica (RS), Jieyuan Huang (CN), Yinglin Zhou (CN), Ricardo O. Nascimento (BR), Natalie Wagner (DE), Julia Dolipski (DE), Franziska Hagenauer (DE), Fabian Thueroff (DE), Matthias Pitscher (DE) und Fabricio Lamoncha (ES).

Zu sehen sind folgende Arbeiten:

Photogrammetry von Julia Dolipski

© Julia Dolipski

Julia Dolipski hat für Photogrammetry das Videomaterial der Führungen durch eine Software geschickt, die aus Bildmaterial 3D Animationen von Räumen erstellt. Die während der Führung abgebildeten Mitarbeiter:innen bilden für die Software eine Störung. Das entstandene abstrakte Raumgebilde legt sie in einer Videoanimation über die Originalaufnahmen.

Lab Reconstruction von Jieyuan Wong und Yinglin Zhou

© Jieyuan Wong und Yinglin Zhou

In Kontrast zu jener automatisierten Interpretation nähern sich Jieyuan Wong und Yinglin Zhou den Räumlichkeiten des ENAS mit menschlicher Imagination. Aus Informationen während der Tour und öffentlich verfügbaren Informationen aus dem Internet, haben sie ihre Vorstellung der Räume zu einem virtuellen Architektur-Modell des Instituts verwandelt, welches mehr ihr Verständnis als den tatsächlichen Ort wiedergibt.

Nanomentary von Indiara DiBenedetto, Noor Stenfert Kroese und Barbara Jazbec

© Indiara DiBenedetto

Indiara DiBenedetto, Noor Stenfert Kroese und Barbara Jazbec haben für Nanomentary das Videomaterial aus den Führungen der vier besuchten Labore stark verkleinert, sodass mit bloßem Auge nur vier Punkte auf dem Monitor erkennbar sind. Durch das dazugehörige Mikroskop betrachtet wird das Videomaterial erneut verfremdet und für die Betrachter:innen vor allem die Bildschirmtechnologie sichtbar. Die Arbeit referenziert so auch auf die Mikrotechnologie, die in Geräten wie dem Monitor enthalten ist und unter ähnlichen Bedingungen entsteht, wie sie in den Laboren im Fraunhofer ENAS herrschen.

Faux Machine von Kevin Blackistone

© Kevin Blackistone

Kevin Blackistone animiert mit künstlerischer Phantasie einen Monitor auf dem ein imaginärer Prozess technisch überwacht wird. Darüber hinaus gibt er Informationsmaterial des Fraunhofer ENAS in einen Textgenerator, welcher mittels seiner künstlichen Intelligenz daraus Publikationen erstellt, die trotz ihrer Künstlichkeit eine gleichsam wissenschaftliche Ästhetik aufweisen.

Substrates von Tiia Suorsa

© Tiia Suorsa

Tiia Suorsa blickt in der Videoarbeit Substrates weniger auf die technischen, sondern vielmehr auf die manuellen und poetischen Momente der geführten Tour durch die Labore, indem sie aus den Videos Momente der Handarbeit extrahiert und einzelne, bei ihr nachhallende Phrasen aus der Tour herausgreift und zu einer Collage verwebt.

Interviews mit den Künstler:innen (englisch)