Mehr Frauen für die Wissenschaft begeistern: Erster Wissenschaftscampus in Chemnitz und Freiberg

Chemnitz, /

Studentinnen der Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Informatik haben ab Montag, den 12. August 2013 vier Tage lang die Möglichkeit, sich in Workshops und Vorträgen weiterzubilden, beraten zu lassen und Blicke hinter die Kulissen der Forschungseinrichtungen zu werfen. Veranstalter des abwechslungsreichen Programms sind die Fraunhofer-Gesellschaft, die Technische Universität Chemnitz sowie die TU Bergakademie Freiberg.

 

 Die Veranstaltung soll den Teilnehmerinnen ihr kreatives Potential sowie ihre Stärken aufzeigen und sie für eine Tätigkeit in der Wissenschaft begeistern. Die Studentinnen erfahren, wie sie ihre Kompetenzen gezielt in der anwendungsorientierten Forschung nutzen und ausbauen können. In ausgewählten Seminaren, Workshops und Vorträgen knüpfen sie zudem wertvolle Kontakte für ihre berufliche Entwicklung. Den Teilneh­merinnen wird aus erster Hand vermittelt, wie der Alltag von Wissenschaftlerinnen aussieht, wie man für komplexe Problemstellungen Lösungen finden kann oder wie die Karrierewege der vortragenden Forscherinnen verlaufen sind. Konkrete Einblicke in den Berufsalltag an Forschungseinrichtungen erhalten die Studentinnen beispielsweise an den Fraunhofer-Instituten für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU und für Elektronische Nanosysteme ENAS in Chemnitz. Das Fraunhofer ENAS stellt seine Präsentation unter das Motto interdisziplinäre und institutsübergreifende Kooperation und zeigt ausgewählte Forschungsarbeiten im Bereich der Monitoringsysteme für medizinische Anwendungen sowie für Hochspan­nungsleitungen. Neben Fachvorträgen und Führungen steht insbesondere der Erfah­rungsaustausch mit Doktorandinnen und Doktoranden eines internationalen Graduier­tenkollegs, einer DFG-Forschergruppe und dem Bundesexzellenzcluster MERGE (Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen) im Vordergrund. Alle drei Projekte werden gemeinsam mit dem Partner Technische Universität Chemnitz bearbei­tet. Am Fraunhofer IWU erhalten die angehenden Wissenschaftlerinnen Einblicke in die Produktionstechnik von morgen. So erfahren sie, welche Rolle die Virtuelle Realität im produktionstechnischen Umfeld einnehmen kann oder wie die Fabrik der Zukunft aussieht. Hierbei spielen die Energie- und Ressourceneffizienz eine zentrale Rolle. Wie dieser Ansatz in die moderne Produktion übertragen werden kann, stellen Wissen­schaftlerinnen und Wissenschaftler des IWU in verschiedenen Experimenten vor, unter anderem zu »intelligenten« Bauteilen und neuen Verarbeitungsverfahren, bei denen Energie und Material effizienter genutzt werden können. Das Programm umfasst ebenfalls Angebote zu den Themen Führungskompetenz, Projektmanagement, Selbst­behauptung oder auch Erlebnisworkshops im Klettergarten. Darüber hinaus finden weitere Angebote an der TU Bergakademie Freiberg statt, zum Beispiel ein Job- und Karrieremarktplatz. »Erstmals nutzen wir das Format des ‚Wissenschaftscampus‘, um die Studentinnen der Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Informatik, also der MINT-Fächer, zu erreichen. Die Kurse sind bereits ausgebucht. Uns geht es vor allem darum, die Vielfalt an Fähigkeiten, wie sie auch bei Fraunhofer benötigt werden, zu fördern«, sagt Michael Vogel, Abteilungsleiter Fraunhofer-Personalmarketing. Fraunhofer bietet hervorragende Entwicklungschancen für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Absolventinnen technischer und naturwissenschaftlicher Fachrichtungen haben die ideale Möglichkeit, sich für eine verantwortungsvolle Tätigkeit in Forschung und in Industrie zu qualifizieren. Dies belegen auch Arbeitgeberrankings: Die Fraunhofer-Gesellschaft zählt unter Ingenieuren und Naturwissenschaftlern zu den 10 beliebtesten Arbeitgebern in Deutschland. »Mehr Frauen in die angewandte Forschung« ist ein wichtiges Ziel der Fraunhofer-Gesellschaft. »Der Anteil der Frauen ist in allen Bereichen zu stärken, in denen sie bisher weniger vertreten sind. Um dieses Ziel zu erreichen, sind bei allen Vorhaben und Programmen von vornherein und kontinuierlich die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern zu berücksichtigen. Daraus werden sowohl für die Personalrekrutierung als auch für die gesamte Beschäftigungs­zeit des weiblichen Personals Maßnahmen zur Verbesserung der Chancengleichheit abgeleitet« ergänzt Vogel.

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