Forschungspreis 2012

Am 18. Dezember 2012 erhielt Dipl.-Ing. Jörg Bräuer den Forschungspreis des Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme ENAS. Im Rahmen einer Festveranstaltung im Günnewig Hotel Chemnitzer Hof wurde der Preisträger für seine Forschungsarbeit zum reaktiven Bonden mit nanoskaligen Mul­tischichten ausgezeichnet. Vor Mitarbeitern des Fraunhofer ENAS, des Zentrums für Mikrotechnologien der TU Chemnitz und der Universität Paderborn und vor Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik stellte Jörg Bräuer seine Ergebnisse vor und nahm den mit 5.000 Euro dotierte Preis entgegen.

Im Rahmen seiner Arbeit untersucht Jörg Bräuer Fügeprozesse, die mit niedrigen Prozesstemperaturen arbeiten. Eine neuartige Technologie, welche eine interne Wärmequelle zum Fügen nutzt, wird als reaktives Bonden bezeichnet. Es basiert auf dem Einsatz von reaktiven Multilagensystemen, welche meist mit zusätzlichen Verbindungsschichten verwendet werden. Dabei wird die Wärme, welche für den Fügeprozess nötig ist, durch eine sich selbst ausbreitende chemische Reaktion innerhalb des Systems erzeugt. Zur Zündung der Reaktion reicht ein einmaliger geringer Energieimpuls, etwa durch einen Laser, aus. Der maßgebliche Vorteil dieser Technologie ist, dass sich die erzeugte Wärme ausschließlich in der Fügeverbindung konzentriert. So werden die zu verbindenden Komponenten nicht großflächig hohen Temperaturen ausgesetzt. So eröffnen sich neue Möglichkeiten um temperaturempfindliche Materialien mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten, zum Beispiel Metalle und Polymere, ohne thermische Schädigungen zu verbinden. Die Komponenten werden bei Raumtemperatur gefügt und bei Bedarf kann dabei auch eine hermetisch dichte Verbindung erzeugt werden. Somit gehören Temperaturprobleme bei Fügeverfahren der Vergangenheit an.

Der Fraunhofer-ENAS-Forschungspreis wurde zum zweiten Mal vergeben und geht an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf einem speziellen Forschungsgebiet der Mikroelektronik und/oder Mikrosystemtechnik exzellente Forschungsergebnisse erzielt haben.