Spitzencluster mit Chemnitzer Beteiligung in Sachsen bewilligt

Chemnitz /

Die Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme und das Zentrum für Mikrotechnologien der TU Chemnitz beteiligen sich in insgesamt vier Projekten am neuen Spitzencluster „Cool Silicon“.

Der enorme Zuwachs des Datenverkehrs durch die globale Vernetzung von Menschen und Maschinen bildet ein dominantes Wachstumspotential für die Nano-/Mikroelektronik. Er führt aber auch zu einer massiven Steigerung des Energieverbrauchs. So ist die Informationstechnik seit Jahren nicht nur Hoffnungsträger für Medien und Wirtschaft, sondern hat sich zwischenzeitlich zu einem der großen Energiekonsumenten entwickelt. Die größte aktuelle Herausforderung für neue Informations- und Kommunikationssysteme ist deshalb eine erhebliche Steigerung der Energieeffizienz. Lösungen können nur durch Innovationen und neue System-Ansätze gefunden werden, die auf den Fortschritten der Nano-/Mikroelektronik basieren.

Auf eine solche Steigerung der Energieeffizienz zielt der Cluster „Cool Silicion“, einer von insgesamt fünf bundesweiten Spitzenclustern. Federführend ist hierbei Professor Gerhard Fettweis, Inhaber des Vodafone-Stiftungslehrstuhls für Mobile Nachrichtensysteme an der TU Dresden. Im gesamten Cluster sind 33 Unternehmen, sieben Fraunhofer-Einrichtungen, zwei weitere Forschungseinrichtungen sowie drei Hochschulen vertreten.
Verschiedene Projekte des Clusters „Cool Silicon“ werden in Chemnitz vom Zentrum für Mikrotechnologien (ZfM) der TU Chemnitz sowie der Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme durchgeführt. „Hier in Chemnitz werden wir uns vor allem mit Fragen der Zuverlässigkeit im Mikro- und Nanobereich und Sicherheit der Systeme beschäftigen. Außerdem wird von uns das Waferlevel-Packaging für die Sensoren und Systeme vorangetrieben“, so Prof. Thomas Geßner, Leiter der beiden Einrichtungen. Zwei weitere Projekte dieser Einrichtungen werden zusammen mit AMD und FHR Anlagenbau GmbH druchgeführt.

Das „Silicon Saxony“ als regionale Basis des „Cool Silicon“-Clusters ersteckt sich über Dresden und Freiberg bis nach Chemnitz und ist der führende Halbleiter-Standort in Europa mit mehr als 44.000 Beschäftigten in fast 1.200 Unternehmen und Einrichtungen und einem jährlichen Umsatz von über zehn Milliarden Euro. Die im „Cool Silicon“-Cluster beteiligten Unternehmen und Institute decken die vollständige Wertschöpfungskette von der Forschung bis zum Vertrieb ab. Diese Verbindung aus System-Knowhow und Produktionskompetenz ist in dieser Konstellation weltweit einzigartig und bildet ein globales Alleinstellungsmerkmal des „Silicon Saxony“. Durch das „Cool Silicon“-Cluster soll genau diese Stärke durch neue Innovationen gefestigt und massiv ausgebaut werden.

Im Rahmen des Clusters ist außerdem die Einrichtung eines neuen Studiengangs „Nano-Electronics Systems Engineering“ als Kooperation zwischen drei Hochschulen vorgesehen: die TU Dresden und die TU Chemnitz richten einen ersten gemeinsamen englischsprachigen Elite-Masterstudiengang zu diesem Thema ein, die HTW Dresden (FH) bietet einen gleichnamigen deutschen Masterstudiengang an.

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