Mitarbeiter des Fraunhofer ENAS gewinnen den ersten Preis beim Ideenwettbewerb von Fraunhofer Venture

Berlin /

Die Paderborner Abteilung Advanced System Engineering des Chemnitzer Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme ENAS überzeugt mit SUPA-Technologie zur drahtlosen Energieübertragung beim Ideenwettbewerb von Fraunhofer Venture.

Das Handy wieder aufladen, in dem man es einfach auf den Tisch legt? Oder während man einkaufen geht, das Elektroauto in einer Parkbox mit neuer Energie versorgen? Nie wieder unschöne Kabelknoten und Stolperfallen? Klingt wie Zukunftsmusik, ist es aber gar nicht mehr. Die Paderborner Abteilung Advanced System Engineering des Chemnitzer Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme ENAS hat die SUPA-Technologie zur drahtlosen Energieübertragung entwickelt.

Beim Fraunhofer Venture, einem Ideenwettbewerb der Fraunhofer-Gesellschaft, gewann diese Idee am 13. Mai 2011 den 1. Platz. Unter 100 Bewerbungen wurden 10 Teilnehmergruppen in die nächste Runde gewählt und konnten ihre Idee der Jury präsentieren. Nur knappe drei Minuten hatten Dr. Christian Hedayat, Maik-Julian Büker und Volker Geneiß Zeit, ihr innovatives Konzept den Mitgliedern des Fraunhofer Venture und Venture Capital Investoren vorzustellen. Dabei zeigten sie mit kleinen Lichtkuben, die aufleuchteten, wenn sie die Tischplatte berührten, dass ihre SUPA-Technologie (Smart Universal Power Antenna) auch wirklich funktioniert. Dahinter steckt ein einfaches physikalisches Prinzip, das der elektromagnetischen Induktion, die schon 1831 Michael Faraday entdeckte. Unter der Tischplatte befinden sich hauchdünne Platinenbahnen, die eine Sendeeinheit bilden. Das Gegenstück dazu ist eine Antenne, die als Empfänger dient und direkt an Endgeräten wie Handy, Laptop, Monitor oder Lampe angebracht ist. Der Empfänger ist maximal fünf Zentimeter von der Tischplatte entfernt. Deshalb kommt es zu keiner Strahlenbelastung des Nutzers. Der Strom- und auch Datenfluss konzentriert sich nur auf einen Punkt nämlich den Empfänger. Die Technologie bietet neben den Komfort- auch Kostenvorteile, da mehrere Nutzer jetzt nur noch über ein Strom- und Datenkabel, was direkt am Tisch anliegt, versorgt werden.

„Gute Ideen zeichnen sich häufig vor allem dadurch aus, dass sie auf den ersten Blick einfach erscheinen und jeder versteht, wo die Vorteile der Umsetzung liegen“, liest man auf der Homepage von Fraunhofer Venture. Das die SUPA-Technologie praktisch überall angewandt wird, sei es in Tischplatten oder auch in Bodenbelägen, das ist die Vision der Forscher. Die können jetzt erst einmal jede Menge Inspiration an Forschungsinstituten in den USA sammeln, denn der Preis für den 1. Platz ist eine Reise nach Boston. Danach wird die Gründung einer eigenen GmbH angestrebt, denn die stolzen Gewinner wollen mit ihrer Technologie der drahtlosen Daten und Energieübertragung mittels Induktionsprinzip noch vieles erreichen.

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