Chemnitz und Sendai kooperieren beim Aufbau eines Fraunhofer-Projektzentrums

Chemnitz/Sendai /

Am 7. November 2011 unterzeichneten der Leiter des Chemnitzer Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme ENAS, Prof. Dr. Thomas Geßner, Prof. Yoshinori Yamamoto von der Tohoku-Universität im japanischen Sendai und Dr. Georg Rosenfeld als Vertreter der Fraunhofer-Gesellschaft eine gemeinsame Absichtserklärung über einen deutsch-japanischen Austausch von Wissenschaftlern. In der Erklärung ist gleichzeitig die Planung eines Fraunhofer- Projektzentrum, das „Fraunhofer Project Center NEMS / MEMS Devices and Manufacturing Technologies at Tohoku University“, festgeschrieben. Bei der feierlichen Unterzeichnung waren neben der Oberbürgermeisterin der Stadt Sendai auch der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, anwesend.

Seit über zehn Jahren bestehen Beziehungen der Chemnitzer Forscher zu ihren wissenschaftlichen Kollegen in Japan. Bereits 2005 schlossen die Fraunhofer-Gesellschaft und die Stadt Sendai einen Kooperationsvertrag auf Initiative des Fraunhofer-Repräsentationsbüros in Tokio und mit maßgeblicher Beteiligung des Fraunhofer ENAS. Schließlich wurde 2008 eine Forschergruppe unter Leitung von Prof. Geßner an der Tohoku-Universität eingerichtet. In dieser Gruppe arbeiten zurzeit vier Forscher an Anwendungen neuer Materialien in der Mikrosystemtechnik. Dabei werden zum Beispiel nanoporöse Materialien und ihre Anwendung für Waferbond-Prozesse in niedrigen Temperaturbereichen
untersucht. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die Erforschung der Materialeigenschaften metallischer Gläser als Funktionsmaterialien für die Mikrosystemtechnik. Durch regelmäßige Forschungsaufenthalte deutscher Wissenschaftler in Sendai soll die Gruppe weiter ausgebaut werden und künftig entsprechend des Fraunhofer-Modells verstärkt für anwendungsorientierte Forschung mit Wirtschaftskunden kooperieren.

Die jetzt unterschriebene Absichtserklärung dient der vertraglich geregelten Vorbereitung des Fraunhofer-Projektzentrums, dessen Einrichtung von der Fraunhofer-Gesellschaft sehr begrüßt wird. Jörg Frömel, Mitarbeiter am Fraunhofer ENAS und seit Beginn diesen Jahres Gastwissenschaftler in Sendai betont: „Mit der Einrichtung des Fraunhofer-Projektzentrums könnten wir die Marktpräsenz in Japan und damit auch unseren Industrieertrag erhöhen. Gleichzeitig würden wir so den Rückfluss von Wissen an das Fraunhofer ENAS sichern.“

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