Fraunhofer ENAS entwickelt energieeffiziente Sensorsysteme

Chemnitz, /

Auf der ILA Berlin Air Show 2014 zeigt das Fraunhofer ENAS gemeinsam mit dem Zentrum für Mikrotechnologien der TU Chemnitz wie hochpräzise Sensorsysteme mit neuartigen Wake-up-Generatoren energieeffizient und zuverlässig arbeiten.

Hochpräzise Inertialsensoren werden dort eingesetzt, wo Neigung, Beschleunigung oder Vibration mit hoher Genauigkeit zu messen sind. Diese Sensoren verbrauchen vergleichsweise viel Energie, die in drahtlosen Systemen durch Batterien zur Verfügung gestellt wird. Läuft das Sensorsystem permanent mit voller Leistung ist die Kapazität der Batterien schnell aufgebraucht, so dass eine häufige Wartung notwendig wird. Forscher am Fraunhofer ENAS und dem Zentrum für Mikrotechnologien der TU Chemnitz haben ein Energiemanagement-Konzept für solche Sensorsysteme entwickelt, das die Betriebsdauer des autarken Systems verzehnfacht. Durch den Einsatz eines sogenannten Wake-up-Generators können die Sensorsysteme in Phasen ohne externe Ereignisse in einem Niedrigst-Energiemodus laufen. Tritt ein mechanisches Ereignis von außen auf, wandelt der Generator diesen in ein elektrisches Signal um, welches das Sensorsystem weckt und die Energie für die hochpräzisen Inertialsensoren in vollem Umfang bereitstellt. Im Ruhezustand verbraucht das gesamte System weniger als 1,35 µA, sehr gute verfügbare Niedrigenergiesysteme benötigen bisher dagegen mehr als 10 µA im Ruhezustand. Mit dem neuartigen Energiemanagement schließen sich lange Betriebsdauer und hochpräzise Messung nicht mehr aus.

Dieser neuartige Wake-up-Generator wird nun auf der ILA Berlin Air Show vorgestellt. Mit einem Würfel, der hochpräzise Neigungssensoren sowie einen Wake-up-Generator beinhaltet, werden die Forscher die Wirkungsweise des Generators demonstrieren. Die Besucher können dabei in Echtzeit die Neigung des Würfels ablesen. Während der Würfel im Ruhezustand ist, zeigt eine Software den momentanen Energieverbrauch an. Wird der Würfel bewegt, nimmt der Generator die Beschleunigung auf und aktiviert das Sensorsystem. Die Aktivierung des Systems in den Normalmodus dauert nur wenige Mikrosekunden. Mithilfe der Neigungssensoren wird dann an einem Monitor die Bewegung des Würfels in einem 3D-Modell dargestellt. Einsatzgebiete dieser neuen energiesparenden Systeme sind die Überwachung von Transportgütern sowie die Nutzung in drahtlosen Sensornetzwerken zur Strukturüberwachung u. a. von Luft- und Raumfahrtkomponenten.

Das energieeffizienter Sensorsystem wird von Fraunhofer ENAS auf der ILA 2014 in Halle 6 am Gemeinschaftsstand Luftfahrt der Fraunhofer-Gesellschaft, Standnummer 6212, vorgestellt.

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